Psychotherapie

Tiefenpsychologisch fundierte Gruppenbehandlung

Information für die Teilnehmer/innen Tiefenpsychologisch fundierte Gruppenpsychotherapie

Die tiefenpsychologisch fundierte Gruppentherapie bietet besondere Möglichkeiten, sich mit den eigenen Problemen und seelischen Belastungen auseinandersetzen zu können. Bevor sie sich zum Gruppeneintritt entscheiden, ist es wichtig, dass Sie über die Besonderheiten der Arbeit in dieser Gruppe informieren sind.

Die tiefenpsychologisch fundierte Gruppe ist keine Selbsthilfegruppe. Es geht hier nicht darum, Tipps und konkrete Antworten zu bekommen oder zu geben. Vielmehr können die meistens unbewussten Ängste, Wünsche und Beweggründe erfahren werden, die hinter den jeweiligen Schwierigkeiten liegen, denn diese werden auch in der Gruppe zum Ausdruck kommen.

Die Gesprächsinhalte werden von der Gruppe bestimmt. Dabei ist es wichtig, dass sich jedes Mitglied möglichst offen und unzensiert der Gruppe mitteilt bzw. die Bereitschaft dazu mitbringt. Die Gruppe findet ihr eigenes Entwicklungstempo, damit dieser Prozess gut gelingen kann.

Die intensive Auseinandersetzung mit sich selbst führt erfahrungsgemäß zu vielen, unterschiedlichen, oft widersprüchlichen Gefühlen. Auch Ihre Gefühle gegenüber den anderen Gruppenmitgliedern und der Leiterin können heftig, widersprüchlich und auch unangenehm sein. Meistens spiegelt sich hier wieder, wie Sie auch in Ihrem Leben außerhalb der Gruppe mit anderen in Kontakt treten. Hier im geschützten Raum der Gruppe können diese Schwierigkeiten besprochen werden, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen.

Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass persönliche Kontakte außerhalb der Gruppensitzungen vermieden werden, da alle Schwierigkeiten in der Gruppe besprochen werden sollen und nicht außerhalb der Gruppe gehandelt werden soll. Dieses würde sonst ein Bewusstwerden des Problems verhindern und damit den Gruppenprozess insgesamt und somit auch die Entwicklung des Einzelnen behindern.

Vielleicht werden Sie während der Gruppentherapie den Wunsch verspüren, wichtige äußere Veränderungen herbeizuführen oder sogar die Gruppentherapie abzubrechen. Dann ist es wichtig, dieses vorher in die Gruppe mitzubringen. Sie sollten keine plötzlichen und einschneidenden Entscheidungen treffen, ohne dies in der Gruppe ausreichend besprochen zu haben.

Bleiben Sie geduldig mit sich selbst und den anderen. Veränderungsprozesse brauchen Zeit, damit sie gelingen können. Die Gruppe kann Ihnen die Erfahrung ermöglichen, in Verbundenheit mit anderen gemeinsam etwas für alle und für jeden einzelnen schaffen zu können.

 

01.04.2016 Dr. med. Karin Walz